Im Sommer sind Spinnen in unseren Wohnungen eher seltener anzutreffen. Erst wenn es im Herbst drinnen schön warm ist und draussen eher ungemütlich, treibt es einige der Achtbeiner in unsere vier Wände.
Den kleinen Krabbeltieren macht die trockene Heizungsluft in unseren Wohnungen jedoch zu schaffen. Diese kann auf Dauer sogar tödlich für die Tiere sein. Zudem fehlt in den trockenen Räumen meist ausreichend Nahrung, aber offenbar merken die neuen Mitbewohner erst in der Wohnung, dass ihnen das Klima dort nicht sonderlich bekommt.
Wer eine Spinne in der Wohnung entdeckt, sollte sie nicht töten. Spinnen sind nämlich sehr nützliche Tiere. Forscher aus der Schweiz, Deutschland und Schweden haben hochgerechnet, dass Spinnen weltweit pro Jahr ca. 400-800 Millionen Tonnen Insekten verspeisen. Zum Vergleich – alle Menschen weltweit essen zusammengenommen rund 400 Millionen Tonnen Fleisch. Sie sorgen also jedes Jahr dafür, dass uns eine Insektenplage erspart bleibt.
Spinnen können aromatische Düfte nicht ausstehen. Deswegen sind Duftkerzen und Duftöle ein probates Mittel, um die Achtbeiner von der Wohnung fernzuhalten. Besonders geeignet für die Abwehr von Spinnen ist der Duft von Lavendel-, Teebaum- oder Zitrusöl. Auch frische Lavendelpflanzen oder getrockneter Lavendel können Spinnen davon abhalten, es sich in der Wohnung gemütlich zu machen.
Es ist nicht nur die Kälte, welche die Spinnen in die Wohnungen treibt. Die wetterfühligen Gliedertiere mögen keine Extremtemperaturen; weder Kälte noch Hitze. Weil sie das Wetter schon weit im Voraus spüren, sagt eine Bauernregel: «Wenn Spinnen in die Häuser kriechen, sie einen kalten Winter riechen.»
Spinnen hören nichts und sehen meist schlecht. Umso sensibler sind ihre anderen Sinnesorgane. Sie verfügen bis zu über 4000 hochempfindliche Seismographen an den Füssen, über die sie selbst geringste Erschütterungen ihrer Umgebung, etwa durch eine in der Nähe spazierende Fliege, wahrnehmen. Mit ihren Tarsalorganen ertasten sie sehr feinfühlig Feuchtigkeits- und Temperaturschwankungen und suchen in der (für sie zu trockenen) Wohnung die feuchteste Stelle auf.
Das bekommt ihnen allerdings nicht immer gut, denn diese Stelle ist häufig die Badewanne. Hauswinkelspinnen beispielsweise können auf glatten Flächen nicht klettern und bleiben in der Wanne gefangen. Wenn Spinnenphobiker dann am Morgen verschlafen ins Badezimmer torkeln, ist ihr Entsetzen gross.
Runterspülen ist aber keine gute Lösung. Etwa gleich schlecht wie mit dem Staubsauger einsaugen oder mit Insektenspray vergiften. In allen Fällen sterben die Tiere qualvoll. Am besten ist es, ein Glas über sie zu stülpen, ein Blatt darunter zu schieben und die Spinne nach draussen zu entlassen. So kann sie sich auch bei frostigem Wetter ein Versteck suchen und dort den Frühling abwarten.
Der nächsten Spinne, die uns in einer Wohnung begegnet, sollten wir also etwas mehr Respekt zollen. Zum einen, weil sie und ihre Artgenossen womöglich in der Überzahl sind, zum anderen, weil sie alle eine wichtige Rolle für unser Ökosystem spielen.
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